Lückenfüller für die Pflege
Es ist ein bisschen wie Tetris spielen, was Marc Keilmann zu einer spannenden Softwarelösung umfunktioniert hat. Ähnlich wie das Spielprinzip von Tetris, nämlich Elemente in möglichst lückenlosen Reihen anzuordnen, funktioniert auch seine Anwendung für die Pflegeausbildung.
Marc Keilmann entwickelte die Software im Rahmen seiner Master-Thesis im Studiengang Human Centered Computing an der Fakultät Informatik. Auslöser dafür war das neue Pflegegesetz, nach dem jetzt alle Pflege-Azubis dieselben Ausbildungsstationen durchlaufen müssen, egal welchen Schwerpunkt sie gewählt haben. Zu den Stationen gehören unter anderem Krankenhäuser, Pflegeheime oder psychiatrische Einrichtungen. Die Herausforderung dabei: Die Einrichtungen haben meist sehr unterschiedliche Aufnahmekapazitäten für Azubis. Diese gleichmäßig zu verteilen und dabei auch noch den Stationswechsel reibungslos hinzubekommen ist für die Ausbildungskoordinatoren eine logistische Herausforderung.
Hier kommt die Software von Marc Keilmann ins Spiel: Er hat einen Algorithmus entwickelt, der Azubis und freie Ausbildungsplätze in Pflege-Einrichtungen und Krankenhäusern koordiniert, gleichmäßig verteilt und dabei auch die optimale Rotation berücksichtigt. So bleiben keine Stellen unbesetzt, Wartezeiten für eine Ausbildungsstelle entfallen im Idealfall. Für den Pflegenotstand wäre das eine vielversprechende Lösung, da durch diese effiziente Verteilungssoftware mehr Menschen in die Ausbildung aufgenommen werden könnten.
Marc hat bereits Kontakte zu einigen Koordinatoren in der Pflegeausbildung, die sehr an seiner Software interessiert sind. Mit einem Partner baut er derzeit ein Start-up auf und arbeitet an einem Prototyp für seine Anwendung. Die Geschäftsidee findet auch beim Land Anklang: Ab 1. Juni 2021 werden die beiden Gründer ein Jahr durch das Förderprogramm „Junge Innovatoren“ finanziell und beratend unterstützt.