Auslandssemester in Vietnam

Sina berichtet: Ein Land der Gegensätze

Mein Auslandssemester an der RMIT University Vietnam war sowohl fachlich als auch persönlich eine große Bereicherung. Im Studium konnte ich insbesondere im Bereich Fashion Business und Digital Applications viel lernen – von kreativen Projekten mit Adobe Photoshop und Illustrator bis hin zu spannenden Gruppenarbeiten im Business-Kontext. Die Lehre war praxisnah und modern, mit innovativen Methoden wie dem Inverted-Classroom-Prinzip. Statt klassischer Klausuren gab es über das Trimester verteilt mehrere kleinere Abgaben, was fordernd, aber auch motivierend war. Rückblickend habe ich dadurch nicht nur fachlich viel mitgenommen, sondern auch meine Selbstorganisation deutlich verbessert.
Und Vietnam selbst? Ein unglaublich lebendiges, kontrastreiches Land. Ho-Chi-Minh-City ist laut, chaotisch, voller Roller – und voller Energie. Nur ein paar Stunden entfernt wartet in Ninh Binh eine atemberaubend ruhige Naturkulisse mit Kalksteinfelsen, Reisfeldern und Flüssen, die man mit dem Boot erkunden kann. Besonders beeindruckt hat mich aber Hoi An, eine charmante alte Stadt mit gelben Häusern, kleinen Gassen und bunten Laternen. Während des berühmten Laternenfestivals, wenn die ganze Altstadt in warmes Licht getaucht ist, spürt man eine fast magische Stimmung. Ich habe Strände, Berge, Hitze und überraschend kühle Nächte erlebt – Vietnam bietet von allem etwas. Das Leben dort war einfach, bezahlbar und kulinarisch ein Traum. Ein Nudelgericht für unter einem Euro, vietnamesischer Kaffee auf kleinen Plastikstühlen am Straßenrand und die fast schon stoische Gelassenheit der Menschen haben mich nachhaltig beeindruckt.
Natürlich war nicht alles einfach. Die Sprachbarriere im Alltag war real – viele Vietnamesen sprechen kaum Englisch, was selbst einfache Dinge wie Wohnungssuche oder Arztbesuche herausfordernd machte. Dennoch habe ich durch genau solche Situationen viel über kulturelle Unterschiede, Kommunikation und Geduld gelernt. Besonders schön war für mich aber, wie schnell und offenherzig man Anschluss findet. Ich habe Freundschaften mit Menschen aus aller Welt geschlossen, die für mich eine der wertvollsten Erinnerungen an diese Zeit sind. Viele dieser Verbindungen werden definitiv über das Studium hinaus bestehen bleiben.
Abschließend möchte ich mich bei der Stiftung für die finanzielle Unterstützung bedanken. Die Förderung hat mir nicht nur praktisch geholfen, sondern mir auch einen echten Motivationsschub gegeben. Zu wissen, dass jemand an mein Vorhaben glaubt, hat mir gerade in intensiven Studienphasen geholfen, dranzubleiben. Für diese Erfahrung – und für das Vertrauen – bin ich sehr dankbar.