Internationales Textilsymposium

Historische Textilsammlung wird internationales Forschungsobjekt

Engel Japan 18. Jahrhundert-2

Rund 500.000 historische Textilmuster und Musterbücher, u. a. aus Japan, England, Peru, Indien und China lagern an der Hochschule Reutlingen. Nachdem sie viele Jahre nahezu unbemerkt geblieben waren, rücken die unterschiedlichen Sammlungen jetzt verstärkt in die Öffentlichkeit. Auslöser war das Textilsymposium „Historische Gewebe in einer digitalen Welt“ im November 2019, das Campus Reutlingen als Hauptsponsor unterstützt und auch mit organisiert hat: International renommierte Textilexperten - darunter Textilforscher, Restauratoren, Museumskuratoren sowie Kunsthistoriker waren nach Reutlingen gekommen, um über faszinierende und kuriose Aspekte der Textilforschung zu berichten. Im Fokus des Symposiums war die Reutlinger Sammlung von Stoffmustern aus dem japanischen Kaiserreich der Edo-Zeit (1603-1868). Wissenschaftler der Universitäten Zürich, Bern und Tokyo bescheinigten, dass die rund 900 japanischen Textilmuster einen weltweit einzigartigen Stellenwert haben, insbesondere aufgrund der vielfältig vorhandenen und seltenen Webtechniken.

Mehr Informationen zur Textilsammlung sowie Bildergalerien und einen Rückblick auf das Textilsymposium finden Sie hier

Campus Reutlingen fördert bereits weitere Projekte in der historischen Textilsammlung, etwa die Erforschung und Digitalisierung einer mehrbändigen Reihe von Musterbüchern indischer Textilien aus dem 19. Jahrhundert. Mit farbenprächtigen Illustrationen sowie Stoffmustern aus Seide, Baumwolle oder Wolle wird darin die zeitgenössische Mode für Männer und Frauen präsentiert. Außer der Hochschule Reutlingen sind weltweit bisher nur vier weitere Institutionen bekannt, die diese Buchreihe ebenfalls besitzen - darunter das Metropolitan Museum of Art in New York sowie das Museum für Angewandte Kunst in Wien. Vor der Erforschung der Bücher steht nun die sorgfältige Restaurierung der 15 Bände – mit Fördergeldern von Campus Reutlingen.